Moosinstallation in Wohnzimmer und Küche, 2012
zu Gast mit dem Kollegium kunst(off)raum essen in der Goebenstr. 33, Essen
In Zusammenarbeit mit Ann-Kathrin Fleurkens
Wir komme in eine Wohnung, die seit einiger Zeit leer steht. 3 Zimmer / Küche / Diele / Bad / Balkon hört sich erst einmal gut an. Schon bei der Anfahrt zur Wohnung trübt sich jedoch dieses Gefühl und beim Betreten des Balkons haben wir Gewissheit. Wir blicken direkt auf die A 40, die mitten durch Essen verläuft. Das durchdringende Rauschen vorüberfahrender Autos lässt uns schnell die Balkontür wieder schließen. Eine nicht gerade begehrte Lage. Im Inneren der Wohnung kann man die Spuren der vorherigen Bewohner noch sehen: Abdrücke von Bildern und Schränken an den Wänden, durch Rauch vergilbte Tapeten, der Parkettboden bröckelt an einigen Stellen auf. In der Küche klebt der Schmutz vergangener Jahre noch an den Fliesen und es riecht abgestanden und modrig. Wir lassen die Atmosphäre auf uns wirken.
Hier entstehen unsere ersten Ideen zum Thema Moos und Innenraum. Was macht die Natur, wenn ein architektonischer Raum kaum mehr genutzt wird? Wie können ihre zaghaften Anfänge aussehen? Wo startet sie ihre Rückeroberung des Raumes? Wir denken an Feuchtigkeit und Dunkelheit, gute Ausgangsbedingungen für Moos.
Die vorhandenen „Schwachstellen“ des Raumes werden aufgegriffen und verstärkt durch das „Herauswachsen“ des Mooses aus diesen.